Ausgangslage der Übung war ein Flugzeug, das in einem Rundflug über die Grafschaft Bentheim aus ungeklärten Gründen mit 16 Passagieren über dem Stadtgebiet Nordhorn mit einem Transportflugzeug kollidierte. Im gesamten Absturzgebiet wurden zahlreiche Gebäude teilzerstört und die Infrastruktur brach zusammen. Es kam zu einer Vielzahl betroffener Menschen - dem THW wurde der Einsatzabschnitt „Hesepe“ zugewiesen. Die Ortsverbände Bad Essen, Cloppenburg, Lingen, Lohne, Melle, Meppen, Nordhorn, Osnabrück, Papenburg und Quakenbrück nahmen mit dem Zugtrupp, den Bergungs- und Fachgruppen am Einsatzort „Hesepe“ mit einer Gesamthelferstärke von 245 Helfern und Helferinnen teil.
Zunächst wurde ein Bereitstellungsraum (BR) auf dem Gelände der EUVA, der Euregio Verkehrsakademie, eingerichtet. Ein BR wird in Großschadenslagen aufgebaut, damit die Einsatzkräfte für den unmittelbaren Einsatz oder vorsorglich gesammelt, gegliedert und bereitgestellt werden können. Hier sammelten sich die Helfer für die notwendige Einsatzbesprechung. Nachdem die ersten Kameraden der einzelnen Bergungs- und Fachgruppen zum Einsatzgelände geschickt wurden, trafen auch bereits die ersten Gäste ein. Die Besucher wurden vom Geschäftsführer der Geschäftsstelle Lingen, Dirk Herzog, in Empfang genommen. Nach einer kurzen Begrüßung wurden die Aufgaben und die Strukturen des THWs erläutert und kleine Gruppen für eine Rundführung über das Übungsgelände gebildet.
Vielfältige Übungsaufgaben bewältigt
Durch den Flugzeugabsturz wurden Wrackteile in einem See vermutet, welche geborgen werden mussten. Die Kollision der Flugzeuge verursachte eine Gewässerverunreinigung durch Betriebsstoffe und die Fachgruppe Ölschaden aus Cloppenburg reinigte den See und dämmte die Verschmutzung ein. Damit die Wrackteile geborgen werden konnten, pumpten die Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen den See aus und die Fachgruppe Elektroversorgung des Ortsverbandes Nordhorn versorgte sie dabei mit ausreichend Strom. Einen weiteren Teil der Übung stellte ein teileingestürztes Gebäude dar. Das Gebäude war verraucht und musste von außen, wie auch von innen abgestützt werden. Ein Baufachberater des THW begutachtete das einsturzgefährdete Gebäude und leitete die nötigen Schritte ein. Hier waren die Bergungsgruppen der verschieden Ortsverbände im Einsatz und mehrere Verletzte Personen mussten geborgen werden.
Die dritte Teilübung beinhaltete ein komplett eingestürztes Haus, in dem verletzte Personen mit verschieden Verletzungen im Kellerraum eingeklemmt waren. Diese Räume waren nur durch ein unterirdisches Röhrensystem zugänglich und sie mussten komplett abgesucht werden nach den Verletzten. Bei dieser Übung mussten sich die Helfer und Helferinnen durch ein Labyrinth aus eingestürzten Teilen und Hindernissen durchkämpfen. Bei der letzten Aufgabe geriet ein Fahrzeug unter einen Tankanhänger, der von den Schienen auf das Auto gestürzt ist. Hier bestand die Herausforderung der Bergungsgruppen darin, den Tankanhänger anzuheben und wieder auf das Schienensystem zu setzen, um das Fahrzeug mit den eingeklemmten Menschen darunter zu befreien.
Zur Koordinierung war jeweils der Zugtrupp der verschiedenen Ortsverbände beteiligt und die Fachgruppe Führung und Kommunikation begleitete die gesamte Übung. Der Logistik-Trupp Verpflegung aus Nordhorn bekochte die Helfer und Helferinnen, Gäste und natürlich auch alle Darsteller, welche die verletzten Personen spielten.